Catastrophe? – Freilaufende Katzen und Kastration

Katzen sind süß. Katzenvideos sind süß. Und Katzenbabys sind verdammt süß! Und: je mehr Katzen, desto mehr Katzenvideos und Katzenbabys. Richtig?

Falsch …

Wer seit einer Weile (oder auch schon ein bisschen länger) die Presse und insbesondere die Regionalpresse verfolgt weiß, dass es mittlerweile in vielen Kommunen eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen gibt. Aber warum eigentlich?

Wenn man sich eine Katze in die eigenen vier Wände holt, wird einem oft vom Vorbesitzer/Züchter/Tierheim mitgegeben, ob die Katze ein reiner Wohnungstiger ist, oder, und hier kommt die Kastrationspflicht ins Spiel, ein Freigänger. Wenn eine Katze oder ein Kater nicht in der Wohnung bleibt (wozu man sie dann auch nicht zwingen sollte), kann und wird sie sich wahrscheinlich ungehindert vermehren. Eine kleine Rechenaufgabe:

Eine Katze wird zwischen dem 6.-12. Lebensmonat geschlechtsreif und ist ab dann durchschnittlich 2 Mal pro Jahr rollig. Trächtig sind Katzen um die 9 Wochen (also etwas über 2 Monate). Im Durchschnitt überleben 2,8 Kätzchen (http://www.katzenschutzbund-koeln.de/gesundheit/kastration-aus-tierschutzgruenden/). Unsere Katze im Beispiel wird 10 Jahre, also:

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Da es ebenso wenig 0,8 wie 0,4 Katze gibt, kann eine Katze im Durchschnitt und ganz theoretisch 50 Katzenbabys in einem Leben zur Welt bringen. Und sie hat sogar 7 (oder 9?) Leben! (Ist natürlich Blödsinn, bleiben wir bei einem Leben).

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Wenn von diesen 50 Kätzchen nun die Hälfte Weibchen sind, wiederholt sich das Ganze; und so weiter und so weiter. Das 1. Katzenpärchen kann am Ende über 80 Millionen Nachkommen haben, ein Deutschland nur mit Katzeneinwohnern aus einer einzigen Familie also.

Gefahren für Katzen durch zuviel Nachwuchs

Verwilderung

Viele Katzen gebären nicht zu Hause. Auch wenn sie selber vielleicht immer wieder nach Hause kommen, die Kitten werden in der „Wildnis“ geboren und wachsen dort auf. Deren Fortpflanzung kann man also auch nicht kontrollieren.
Die Katzen sind es eigentlich gar nicht gewohnt in der Wildnis zu leben. Wenn sie sich verletzen, können sie nicht versorgt werden. Wenn sie krank sind, können sie nicht behandelt werden. Sie werden nicht geimpft und können Krankheiten übertragen.

Gefahr für andere und sich selbst

Flora und Fauna sind von der Überpopulation betroffen. Auch wenn nicht bekannt ist, wie viele Vögel von wilden Hauskatzen getötet werden, durch die Überpopulation sind es aber definitiv mehr geworden. Insgesamt wurden 2014 Schäden von einer halben Millionen Euro durch Freilauf-Katzen angerichtet. Gerade im Straßenverkehr können Katzen schnell Unfälle verursachen. Oder werden überfahren.

Tiermisshandlung

Es gibt Menschen, die schlichtweg von den Katzen genervt sind, die sie in ihrer Umgebung sind und die gegebenenfalls immer mehr werden. Und es gibt Menschen, die die Katzen dann grundlos quälen, brutal töten oder ertränken. Und meistens wird das nicht bemerkt und die Täter kommen ungestraft davon.

Mittel gegen die Überbevölkerung von Katzen

Ganz klar: Kastrieren. Und das wird mittlerweile gefördert. In NRW gibt es das Förderprogramm Katzenkastration, nach dem die Kastration von wilden Hauskatzen mit 40 Euro für eine Katze und 25€ für einen Kater bezuschusst wird. Dieser Zuschuss geht an gemeinnützige und eingetragene Vereine.

Als ich letztens beim Tierarzt war, lagen Flyer aus, für Termine an denen einkommensschwache Mitbürger ihre Katzen für ein geringes Entgelt kastrieren lassen konnten. Und wer eine OP- oder Krankenversicherung abgeschlossen für seine eigene Katze hat, erhält zum Beispiel bei der Uelzener von 20 Euro bei der Kastration des Katers und 35 Euro bei der Katze.

Auch wenn Kastration für viele Tierhalter ein schwieriges Thema ist, wer nicht sicher gehen kann, dass seine Katze nicht rumstreunert, sollte besser auf Nummer sicher gehen.

Ich muss mich jetzt beeilen. Wir haben gleich vom Büro aus Weihnachtsfeier. Was wir machen, ist noch geheim. Das Westernreiten vom letzten Jahr zu toppen, wird aber schwer. Ich lass mich trotzdem überraschen und werde berichten!

Und zuletzt: Habt ihr Erfahrungen mit euren eigenen Katzen? Mit wilden Hauskatzen? Traurig, lustig, schön? Schreibt uns doch bei Facebook. Wir freuen uns über jede Geschichte. Vielleicht gibt’s auch ein kleines Dankeschön. 😉

 

 

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