Die Dos und Don’ts des Anweidens

Traditionell Anfang Mai beginnt an den meisten Ställen die Weidesaison. Das ist für Pferd und Reiter immer eine besonders schöne Zeit, nicht nur wegen des guten Wetters. Nach vielen kalten Monaten, die die meisten Pferde nur in Box, Reithalle und auf dem Paddock verbracht haben, können sie wieder stundenlang im Freien grasen und wieder “normal” Pferd sein. Und das die meisten Pferde im Sommer wesentlch entspannter und ausgelasteter sind, kommt natürlich auch dem Reiter zugute, der den Winter mit einer Rodeo-Version seines eigentlich lammfrommen Pferdchens zu tun hatte. Was man beim Anweiden beachten sollte und was man in jedem Fall lassen sollte, erfahrt ihr hier.

Zeitpunkt des Andweidens

Do:

Möglichst früh mit dem Anweiden anfangen. Klassisch sagt man 2-3 Wochen vor Saisonbeginn. Noch früher kann aber auch nicht schaden. Am Anfang am besten täglich 5 Minuten das Pferd kontrolliert grasen lassen. Dann in 5-Minuten-Schritten langsam steigern, wenn das Pferd es gut verträgt. Am besten danach Raufutter, sprich Heu fressen lassen, damit sich das im Pferdemagen mit dem frischen Gras ausgleicht.

Don’t:

Das Pferd gar nicht anweiden. Oder 2 Tage vorher je eine halbe Stunde. Denn “das Pferd ist ja robust, das ist nicht so verhätschelt.” oder: “Das muss der abkönnen, ist ja schließlich immer noch ein Tier. Und die wissen ja aus Instinkt, wann sie genug gefressen haben.”

Schrittweise Gewöhnung an die Weide

Do:

Am Anfang für eine Stunde drauf stellen, ruhig auf 2-3 Mal am Tag verteilt. Dann langsam halbstündig erhöhen. Dabei immer auf das Verhalten des Pferdes achten. Ist es gelassener, träge, unruhig? Zwischendurch die Hufe kontrollieren, ob diese vielleicht zu warm sind und die Zähne. Das Pferd vor der Wiese füttern, und auch hier darauf achten, ob sich das Fressverhalten in den ersten Tagen verändert.

Don’t:

Am 1. Mai das Gatter weit öffnen und das Pferd auf die Wiese lassen. Ruhig den ganzen Tag, damit es sich wieder an diesen Ablauf gewöhnen kan. Am besten auf leeren Magen, damit es möglcihst viele Nährstoffe auf einmal zu sich nehmen kann. Das ist, als würde man die beste Freundin nach einer Woche Saft-Kur zum All-you-can-eat-Buffet ins Chinarestaurant um die Ecke mitnehmen.Der geht’s danach bestimmt ähnlich gut wie ihrem Pferd.

Fremde Pferde langsam aneinander gewöhnen

Do:

Wenn ein neues Pferd in die Weidegruppe kommt, ist ebenfalls eine Eingewöhnungsphase zu empfehlen. Sowieso eignet sich am besten eine Gruppe in der auch allgemein verträgliche Pferde sind, an denen sich das neue Pferd orientieren kann. Am Anfang die Wiese am besten abtrennen, damit sich die Pferde kontrolliert kennen lernen können. Wenn die Ausweichfläche groß genug ist, sollte es aber eigentlich keine Probleme geben.

Don’t: 

Pferde sind doch Herdentiere. Die regeln die Rangordnung schon untereinander. Das ist ganz natürliches Verhalten. Und Mobbing unter Pferden gibt’s ja auch nicht. Also was soll schon schief gehen?

 

Wenn ihr Do’s beachtet und die Dont’s bloß lasst, dann wird die Weidesaison bestimmt eine entspannte Zeit für alle Beteiligten und der Sommer kann endlich kommen.

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